Veränderung
Jeder Anfang ist schwer. Auch jeder Neuanfang. Mehr als ein Jahr ist vergangen, seit ich das letzte Mal in irgendeiner Art und Weise etwas aktiv schrieb, Yoga unterrichtete, Workshops gab oder überhaupt etwas hier gepostet habe. Obwohl mir viele Möglichkeiten offen standen, fühlte es sich nicht mehr richtig für mich an. Also lies ich es sein. Wie in jedem Jahr, ist viel geschehen, hat sich viel verändert. Die Dinge fielen auseinander und zerbrachen, damit sie sich wieder neu ordnen konnten, um neu wachsen zu dürfen. Perspektiven haben sich geändert und neue Ausrichtungen sind entstanden. So will es die Natur. Immer und immer wieder verändert sich alles. Etwas wird geboren, es erhält sich selbst, um am Ende zu vergehen. So ist es mit allem auf dieser Welt. Wir werden geboren, wir leben und am Ende sterben wir. Dies bezieht sich nicht nur auf unseren Körper und alles Materielle, sondern genauso so auf alle mentalen, psychischen und emotionalen Prozesse in unserem inneren Augenblick für Augenblick. Alles Leben unterliegt der ständigen Veränderung. Dies ist ein universelles Gesetz. Nichts ist Still. Alles ist in ständiger Bewegung und Schwingung. Ja sogar der Stein, der seit Jahrtausenden an seinem Platz steht.
Ich war naiv und glaubte lange, die Dinge in meinem Geiste und in der äusseren Welt so halten zu können, wie ich sie zu Beginn erfahren habe oder gerne hätte. Belehrt wurde ich eines Besseren. Wir können allerhöchsten mit der Veränderung in Einklang kommen. Das ist auch schon alles, was wir können. Die Veränderung zu akzeptieren. Es geschehen zu lassen. Mit ihr zu gehen und nicht gegen sie. Schaffen wir das nicht, werden unsere Beziehungen scheitern, unsere Visionen zerbrechen und im Allgemeinen wird sich unsere Ansicht der Welt verdüstern. Denn wir können nichts festhalten. Wenn wir die Natur genau beobachten, befinden wir uns ständig in dynamischen Prozessen, mit denen wir zu leben versuchen. Nichts ist Still. Nichts bleibt, wie es ist. Alles verändert sich. Je mehr wir versuchen nicht gegen Veränderungen anzukämpfen, desto leichter wird uns das Leben erscheinen. Still zu bleiben, in einem Wirbel voller Veränderungen. Das ist die wahre Kunst des Lebens und meiner Meinung nach, eines der begehrenswertesten Ziele überhaupt.
Doch wieder zurück zum Anfang “Jeder Anfang ist schwer". Ich glaube, dass Schmerz in welcher Form auch immer, körperlich oder emotional, einer der stärksten Antriebe ist, sein Leben willentlich und positiv zu verändern. Allem eine neue Richtung zu geben. Egal woher der Schmerz kommt. Ob das ein körperliches Leiden, eine schwere Krankheit oder z. B ein Verlust im Leben ist. Man könnte diese schmerzvollen Momente im Leben auch als Booster bezeichnen. Die Frage ist nur, ob man diese Veränderungen annehmen will oder dagegen ankämpft. Veränderung bedeutet oft das gewohnte Umfeld zu verlassen. Nur so ist es möglich, sich nachhaltig in eine Richtung zu verändern, die einen Glücklich macht. Annehmen und loslassen. Klingt einfach. Ist es im Grunde auch. Man benötigt nur etwas Mut.
Heute in diesem kleinen Beitrag möchte ich Dir eigentlich nur sagen, dass es in Ordnung ist, wenn die Dinge in Deinem Leben manchmal Auseinanderfallen. Beziehungen sich trennen oder Interessen sich verändern. Oder Dein Körper Dir durch Schmerz eine Botschaft mitteilen möchte. Ganz egal welche Art von Wandel Du gerade erfährst. Sieh es als eine Chance, die Dinge neu ordnen zu dürfen. Du darfst jederzeit neu beginnen. Das ist das Schöne im Leben. Es beginnt alles jeden Augenblick von vorne. Du kannst also immer neu anfangen. Es mag manchmal schwierig erscheinen, einen Neuanfang zu starten, doch dürfen wir nie vergessen, dass jeder Anfang uns zu einem potenziell erfüllenderen Weg führen kann. Wie ich in meinem letzten Buch bereits schrieb: “Es benötigt Mut, den ersten Schritt zu tun.
Nun… Einmal mehr verlasse ich mein gewohntes Umfeld auf unbestimmte Zeit. Wohin genau? Ist noch unsicher. Mit welchem Ziel? Viele Ideen und Vorhaben fliessen durch meinen Kopf und mein Herzen. Unter anderem möchte ich mich selbst noch besser kennenlernen. Mir selbst noch näher kommen. Aber ich möchte auch neue Menschen und Kulturen kennenlernen. Von denen lernen. Mir die Geschichten der Personen anhören, mit Ihnen Zeit verbringen und mich mit Ihnen austauschen. Vielleicht auch die Eine oder andere Geschichte mit Euch teilen. Aber vor allem möchte ich mir die Zeit nehmen, um diese Stille in mir zu kultivieren, damit ich in diesem Wirbel der ständigen Veränderung, standhaft sein kann.
Alles was ich für meine Reise benötige, habe ich in meinen umgebauten Defender gepackt. Meinem neuen Zuhause. Schweden zu bereisen, war mein erstes Ziel und hat mir in den letzten paar Wochen sehr viel Freude bereitet. Eine Art Probelauf, um zu sehen, was ich wirklich an Material benötige und ob ich noch etwas am Fahrzeug abändern muss.
Was soll ich sagen? Schweden ist wirklich so, wie man es sich vorstellt. Bzw. wie ich es mir vorgestellt habe. Endlose Weiten und dunkelgrüne Nadelwälder. Kleine Fjorde und Fischerdörfer. Unzählige kristallklare Seen und Flüsse. Meine Campingdusche habe ich in Schweden nie benötigt. Früh morgens in den eiskalten See zu hüpfen, um wach zu werden, ist das belebendste überhaupt. Auch, wenn es immer wieder Überwindung kostet. Oder spät nachts noch kurz eine Runde nackt im See schwimmen, ist das Beste vor dem zu Bett gehen. Stundenlang fuhr ich auf Schotterstrassen und Off-Road-Pisten durch abgelegene Gebiete in Schweden. Wenn ich den brummenden Motor des Defenders inmitten des Waldes ausmachte, war es so Still, dass ich sogar all das wilde Geschwätz in meinen Kopf hören konnte. Es war atemberaubend. Nicht das Geschwätz! Die Stille und die Ruhe, um mich herum.
Von nun an geht es weiter Richtung Süden und dann nach Osten. Mal schauen, wie weit ich komme.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass sich in der nächsten Zeit einiges tun wird. Mal schauen was alles so geschehen wird.
Geniesst die Bildstrecke von Schweden. Lohnt sich auf jeden Fall. Wunderschönes Land und tolle Leute. Obwohl, ich war meistens alleine ;).
Man sieht sich unterwegs. ;)